Problemkeim Staphylococcus aureus Genotyp B (GTB)
Staphylococcus aureus Genotyp B (GTB) ist ein besonders problematischer Erreger der Euterentzündung bei Milchkühen. Im Gegensatz zu anderen Staphylococcus aureus-Stämmen ist GTB hochgradig ansteckend und kann sich in einer Herde rasch ausbreiten. Oft sind 50% oder mehr der Kühe in einem Betrieb infiziert, was zu chronisch erhöhten Zellzahlen und erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führt. GTB ist stark mit dem Eutergewebe assoziiert und wird unregelmäßig über die Milch ausgeschieden, was die Diagnose erschwert. Der Erreger überträgt sich vor allem beim Melken und kann unter bestimmten Bedingungen Enterotoxine produzieren, die beim Menschen Lebensmittelvergiftungen verursachen können. Eine erfolgreiche Sanierung erfordert einen spezifischen Gentest, strikte Hygienemaßnahmen und eine gezielte Antibiotikatherapie. Aufgrund seiner Gefährlichkeit und wirtschaftlichen Relevanz ist eine konsequente Bekämpfung von Staphylococcus aureus GTB in Milchviehbetrieben dringend zu empfehlen.
Bakterien finden in einer Tankmilch von bis zu 130 Kühen!
Zuerst wird die Tankmilch untersucht. Wenn diese positiv ist, müssen die Einzeltiere untersucht werden. So können hohe Kosten vermieden und ein wirksames Monitoring aufgebaut werden. Wir empfehlen bei Staph. aureus GTB freien Herden mindestens 1x jährlich die Tankmilch sowie die Milch aller zugekauften und fremd aufgezogenen Tiere zu untersuchen.
Sanierung einer Herde von Staph. aureus GTB
Eins vorweggenommen. Unsere Melkberater haben bereits über 100 Betriebe erfolgreich saniert. Die Sanierung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Bestandestierarzt. Die Heilungsrate liegt bei ca. 93%. Die hohe Erfolgsrate ist interessant, da man die Eigenschaften von Staph. aureus kennt, dass er sich abkapselt und mit Antibiotika nicht zu erreichen ist.